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ErnährungJung bleiben

Demenz, Alzheimer & Co mit pflanzlicher Kost vorbeugen

von 24. März 2019März 25th, 2019Keine Kommentare

Die Zahl der an Alzheimer und Demenz leidenden Menschen ist enorm gestiegen. Man rechnet sogar damit, dass sich die Zahl in Zukunft alle 20 Jahre verdoppeln wird. Dass wir dieses Damoklesschwert von uns abwenden können, ist den wenigsten Menschen bekannt. Denn noch immer hält sich hartnäckig die Ansicht, dass die Disposition zu diesen Erkrankungen genetisch festgelegt sei. Doch dem ist nicht so.

Grund zu großer Hoffnung geben dabei die Ausführungen von Dr. Michael Greger in seinem Buch „How not to die“. Darin führt er wissenschaftliche Untersuchungen auf, die nachweisen, dass gesunde Ernährung das Risiko an Demenz und Alzheimer zu erkranken drastisch verringern kann. Ja er gibt sogar zu der Hoffnung Anlass, dass der Zustand bereits erkrankter Menschen mit der richtigen Ernährung stabil gehalten und möglicherweise verbessert werden kann. Änderungen unserer Ernährungs- und Lebensweise könnte jedes Jahr Millionen neuer Fälle verhindern.

Im Allgemeinen wird Alzheimer als genetische Erkrankung dargestellt. Doch Migrationsstudien zeigen, dass diese These mehr als fragwürdig ist. Die niedrigsten Alzheimerraten findet man dort, wo sich die Menschen traditionell von pflanzlicher Kost ernähren, also etwa in ländlichen Gebieten Indiens oder Japans. Ziehen diese Bevölkerungsgruppen in westliche Länder um, so dauert es nur eine Generation und auch sie weisen die hohen Alzheimer-Raten der westlichen Länder auf.

Neueste Untersuchungen legen nahe, dass Alzheimer vielmehr eine Gefäßerkrankung ist. So haben Autopsien gezeigt, dass die Gehirne von Alzheimer-Patienten deutlich mehr Cholesterinablagerungen aufweisen, als die nicht betroffener Menschen. Erhöhte Cholesterinwerte führen offenbar nicht nur dazu, dass sich in den Hirnarterien arteriosklerotische Ablagerungen bilden, sondern auch die sogenannten amyloiden Plaques, die allgemein als Ursache für die Alzheimer-Erkrankung angesehen werden. Ein erhöhter Cholesterinwert ist also nicht nur ein Risikofaktor für Herzkrankheiten, sondern auch für die Entstehung von Alzheimer.

Gegen erhöhtes Cholesterin werden im allgemeinen Cholesterinsenker verschrieben. Doch mittlerweile ist nachgewiesen, dass Statine mehr schaden als nützen und selbst kognitive Störungen verursachen können. Die enorm positive Rolle der Ernährung ist in dieser Hinsicht bislang völlig ignoriert worden. Heute weiß man, dass sich Hirnerkrankungen ähnlich wie Herz-Kreislauferkrankungen durch eine rein pflanzliche Kost weitgehend verhindern lassen. Die Forscher fanden einen engen Zusammenhang zwischen dem Konsum tierischer Fette und Demenz. Besonders bedenklich ist gebratenes, gegrilltes und frittiertes Fleisch, denn dabei entstehen viele AGEs (advanced glycation endproducts), die als Gerontotoxine angesehen werden, also Toxine, die das Altern beschleunigen. Der Verzicht auf Lebensmittel mit einem hohen AGE-Gehalt könnte der Schlüssel dafür sein, die steigenden Alzheimer-Zahlen aufzuhalten.

Um Alzheimer zu vermeiden wird eine im besten Falle völlig fleischfreie Ernährungsweise mit einem hohen Gemüse-Anteil, vielen Ballaststoffen und ungesättigten Fetten empfohlen. Besondere Bedeutung haben dabei die Nahrungsmittel mit den größten antioxidativen Eigenschaften. Das sind insbesondere Beeren, hier vor allem Heidelbeeren oder Concord-Trauben, sowie dunkelgrünes Blattgemüse wie etwa Spinat, Mangold oder Rucola. Die Lebensmittelkategorie mit dem höchsten Antioxidantiengehalt sind Kräuter und Gewürze. Ein halber Teelöffel Zimt auf den morgendlichen Haferbrei oder einen Teelöffel Oregano übers Gemüse und schon lässt sich der Gehalt an Antioxidantien verdoppeln.

Dr. Michael Greger führt sogar Untersuchungen an, die zeigen, dass die Ernährung auch für bereits an Alzheimer erkrankte Menschen eine wichtige Rolle spielt. So konnte eine Studie nachweisen, dass das Gewürz Safran die Symptome von Alzheimer lindern kann. Viel mehr, als dies das allgemein so hochgelobte Kurkuma zu tun in der Lage ist. Safran ist bei der Behandlung von Alzheimer-Symptomen laut Studie genauso wirksam wie das auf dem Markt führende Medikament. Und das ganz ohne die gefürchteten Nebenwirkungen!

Es lohnt sich also, frühzeitig auf gesunde Ernährung zu setzen. Achtet man zudem auf ausreichend Schlaf (optimal sind 7-8 Stunden), viel Bewegung und einen allgemein gesunden Lebensstil sind wir durchaus in der Lage, schwere Hirnerkrankungen vorzubeugen.

 

Quellen:

Dr. Michael Greger: How not to die. Verlag Unimedica, 2016.

Dr. Rüdiger Dahlke: Peace Food. Verlag Gräfe und Unzer, 2011.

 

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