Chronische Erkrankungen durch falsche Ernährung
Unsere Nahrung spielt bei der Entstehung chronischer Erkrankungen eine viel bedeutendere Rolle, als uns bislang bewusst war. Spätestens seit der 2010 auch in Deutsch erschienenen China-Study ist die Beweislast erdrückend: Wir essen uns krank durch Fleisch- und Milchprodukte. Doch die Medizin will dies immer noch nicht wahrhaben.
Schon seit den 1990er Jahren warnen viele Studien davor, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen einer fleisch- und milchreichen Ernährung und den sogenannten Zivilisationserkrankungen gibt. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Rheuma, Autoimmunerkrankungen und sogar Krebs sind danach zu einem erheblichen Teil ernährungsbedingt. Die großangelegte „China Study“ hat dies noch einmal nachdrücklich unterstrichen und unser bisheriges Weltbild in Sachen Ernährung weitgehend auf den Kopf gestellt. Man konnte nachweisen, dass der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte das Risiko, eine solche Erkrankung zu bekommen, extrem reduziert. Und mehr noch: wer bereits an einer chronischen Erkrankung leidet, kann ganz ohne Medikamente wieder gesund werden, indem er auf pflanzliche Kost umsteigt. Der Sprengstoff, den diese Studienergebnisse beinhalten, ist klar: Allein durch Umdenken und Umstellung der Ernährung haben wir unsere Gesundheit weitgehend in der Hand – jenseits dessen, was uns Nahrungsmittel-, Pharma- und Gesundheitsbranche seit Jahrzehnten predigen.
Die häufigste Todesursache in den westlichen Ländern sind mit Abstand die Herz-Kreislauferkrankungen. Vergleicht man die Todesraten der koronaren Herzkrankheiten in verschiedenen Ländern, so fällt auf, dass diese umso höher sind, je größer der Anteil an tierischen Produkten in der Ernährung ist. Setzt man herzkranke Patienten auf eine vollwertige, pflanzliche Diät, nehmen die Herzbeschwerden deutlich ab, der Cholesterinspiegel sinkt und über 80 Prozent der Patienten erleben innerhalb nur eines Jahres eine deutliche Rückbildung der Gefäßproblematik. In seinem Buch „Die China Study“ schreibt Colin Campbell: „Wir wissen nun genug, um Herzkrankheiten nahezu völlig auszuschließen“. Natürlich spielen in diesem Zusammenhang auch Lebensstil, Bewegung oder der Vitamin-D-Spiegel eine Rolle. Aber was unsere Herzen insbesondere gesund erhält, ist eine pflanzliche Ernährung.
An zweiter Stelle der Todesursachen steht bei uns der Krebs. Bislang konnte für achtzehn Tumorarten ein Zusammenhang nachgewiesen werden zwischen Krebs und Ernährungsgewohnheiten. Während tierisches Fett in der Nahrung die Krebsgefahr erhöht, reduziert pflanzliche Ernährung umgekehrt das Krebsrisiko nachweislich deutlich. Vegetarier und Veganer sind die Gruppe mit dem niedrigsten Krebsrisiko.
Was heißt das nun für jeden von uns persönlich? Wir haben es weitgehend selbst in der Hand, ob wir uns eine der Zivilisationserkrankungen zuziehen, oder nicht. Und ob wir lebenslang Medikamente einnehmen müssen oder nicht. Es bedeutet auch, dass wir selbst Verantwortung übernehmen müssen und das fällt vielen Menschen schwer. Umgekehrt aber haben wir die große Chance, unsere Gesundheit eigenständig zu verändern. Ich persönlich habe schon vor längerer Zeit damit begonnen, meine Ernährung nach und nach auf pflanzliche Kost umzustellen. Manchmal genieße ich auch noch ein Stück Fleisch. Aber eines Tages werde ich sicherlich auch darauf verzichten. Für mich ist es wichtig, nicht dogmatisch zu werden. Jeder in seiner Geschwindigkeit.
Colin Campbell, Thomas M. Campbell: Die “China Study”, Verlag für ganzheitliche Medizin, 2010.
Rüdiger Dahlke: Peace Food. Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt. Gräfe und Unzer, 2011.
Auflistung internationaler Studien: www.fleisch-macht-krank.de